Liebe Leser,
mittlerweile ist meine Reise beendet und damit auch mein Aufenthalt im Atatürk-Land.
Nach 198 Tagen, 66 Blogeinträgen, dutzenden von Städten, hunderten von Freunden und tausenden von Erfahrungen reicher, bin ich endlich wohl behalten in Deutschland angekommen.
Ich bedanke mich bei allen Lesern, die mich ermutigt haben dieses Projekt weiterzuführen, für das Interesse, für die vielen Rückmeldungen, Anregungen, Fragen und für vor allem: das ihr mich auf dieser Reise begleitet habt! Das Schreiben war für mich persönlich von immenser Bedeutung, weil es mich vor einer Reizüberflutung bewahrt und hat es mir ermöglicht Erfahrungen in Narrative zu verarbeiten und somit für mich damit abzuschließen. Vielleicht haben die Geschichten euch gefallen, vielleicht konnte ich euch einige Merkwürdigkeiten des Mittleren Ostens näher bringen und verständlicher machen. Verblüffung und Faszination haben sich wie ein roter Faden durch meine 198 Tage durchgezogen. Und vielleicht ist auch das ein oder andere Mal der Funke der Neugier auf euch übergesprungen.
Ich schließe meinen Zirkel an Erzählungen mit dem Gedicht eines Mannes, eines Philosophen, der Zeit seines Lebens, den Mensch in der Gesellschaft (Zeitgeist) zu begreifen versucht hat. Seine folgenden Worte spiegeln auch meine inneren Konflikte mit der Vergänglichkeit wieder, die ich vor allem in den Stunden der Rückkehr so innig spürte und verstand.
O Mensch! Gib acht!
Was spricht die tiefe Mitternacht?
"Ich schlief, ich schlief -,
Aus tiefem Traum bin ich erwacht: -
Die Welt ist tief,
Und tiefer als der Tag gedacht.
Tief ist ihr Weh -,
Lust - tiefer noch als Herzeleid:
Weh spricht: Vergeh!
Doch alle Lust will Ewigkeit -,
- will tiefe, tiefe Ewigkeit!"
Was spricht die tiefe Mitternacht?
"Ich schlief, ich schlief -,
Aus tiefem Traum bin ich erwacht: -
Die Welt ist tief,
Und tiefer als der Tag gedacht.
Tief ist ihr Weh -,
Lust - tiefer noch als Herzeleid:
Weh spricht: Vergeh!
Doch alle Lust will Ewigkeit -,
- will tiefe, tiefe Ewigkeit!"
F. Nietzsche