Im dunkelgrau der Felsenwände verschlungen. In der Einöde
der Steppe sich selbst überlassen. Die längst untergangene Sonne hinterlässt
das trübe Brachland, das nun jeglicher Farbe entzogen wurde. Der Wind bläst mir
Staub in die Augen und saugt Stück für Stück meine letzte Energie auf.
Aus dem Radio klagen Frauenstimmen nach ihrem Kurdistan. Es
ist ein Ruf nach Anerkennung, nach Würdigung, nach ihrem Zuhause, ihrer Familie
und Freunde. Ihre Sehnsucht geht in der meinen nach Heimat auf. Ich fühle mit
ihnen, teile ihren Schmerz. 4 Männer, die in einem Taxi sitzen und mit trägen
Augen auf den Horizont der Berglandschaft blicken. Stunden im Einklang ohne
Worte.
Im Dunkelgrau in Kurdistan |
Hieß es in den schlauen Büchern nicht immer, dass der Weg
das Ziel ist? Doch wenn der Weg unendlich erscheint – können wir jemals das
Ziel erreichen?
Im Anblick des langen und beschwerlichen Weges klingen
solche Phrasen zynisch. Das kann nicht mein Ziel gewesen sein. Oder doch?
Ich muss mich ablenken. Schalte meinen mp3 Player an und
höre nur noch die Zeilen von BMTH, die mir zuvor nie aufgefallen ist, doch mir
in diesem Moment so viel bedeuten: „I’m not homesick. I’m just so sick of going on, of going on”. Wohin fliehen, wenn man müde ist?
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