Freitag, 1. März 2013

Im Dunkelgrau

Im dunkelgrau der Felsenwände verschlungen. In der Einöde der Steppe sich selbst überlassen. Die längst untergangene Sonne hinterlässt das trübe Brachland, das nun jeglicher Farbe entzogen wurde. Der Wind bläst mir Staub in die Augen und saugt Stück für Stück meine letzte Energie auf.
Aus dem Radio klagen Frauenstimmen nach ihrem Kurdistan. Es ist ein Ruf nach Anerkennung, nach Würdigung, nach ihrem Zuhause, ihrer Familie und Freunde. Ihre Sehnsucht geht in der meinen nach Heimat auf. Ich fühle mit ihnen, teile ihren Schmerz. 4 Männer, die in einem Taxi sitzen und mit trägen Augen auf den Horizont der Berglandschaft blicken. Stunden im Einklang ohne Worte.
Im Dunkelgrau in Kurdistan
Hieß es in den schlauen Büchern nicht immer, dass der Weg das Ziel ist? Doch wenn der Weg unendlich erscheint – können wir jemals das Ziel erreichen?
Im Anblick des langen und beschwerlichen Weges klingen solche Phrasen zynisch. Das kann nicht mein Ziel gewesen sein. Oder doch?  
Ich muss mich ablenken. Schalte meinen mp3 Player an und höre nur noch die Zeilen von BMTH, die mir zuvor nie aufgefallen ist, doch mir in diesem Moment so viel bedeuten: „I’m not homesick. I’m just so sick of going on, of going on”. Wohin fliehen, wenn man müde ist?

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