Freitag, 28. September 2012

Das Gequake und Kants Antwort

Ich bedanke mich nochmals für die vielen Emails, Whatsapp- und Facebook-Nachrichten. Kurze Auflösung zum Zirkel "Mehr als nur Geschichten". FALSCH war die Geschichte 7/7. Ich habe meinen Schlüssel noch! Der Rest ist mir tatsächlich so zugestoßen.


Das Gequake und Kants Antwort

„Öp, Öp!“ – „Öp, öp?“ – „Evet, öp, öp.“
Was sich wie ein Gespräch zwischen zwei quakenden Enten anhört, ist in Türkisch eine Verabschiedungsformel. Sie heißt so was wie „Küsschen, Küsschen“. Das Ding mit diesen „Küsschen, Küsschen“ ist, dass wir als Europäer nie wissen wie das jetzt gemeint ist. Wenn ein Unbekannter das jetzt nach einem kurzen Gespräch zu uns sagt, ist das dann eine Art Anmache (vor allem gegenüber unseren Mädchen)? Oder ist das kulturell so? Wo wird hier die kulturelle Grenze zur Privatsphäre gezogen? Unter dem Mantel der Freundlichkeit ist anscheinend alles erlaubt.
Ich sitze hier gerade mit einem Mesut (*Name geändert), den ich vor 10 min kennengelernt habe. Er hat gemerkt, dass ich Deutsch spreche und freut sich endlich wieder deutsch sprechen zu können, denn er hat ein Jahr lang in Deutschland studiert. Das Ding ist, hast du so einen Kontakt erst mal in einem Gespräch, dann will er ALLES von dir. „Können wir in Kontakt bleiben?“, ist die Standardformel, die ich derzeit mehrmals am Tag höre. Stresstest für meinen Telefonspeicherplatz. Nach wenigen Minuten hat er also meine Telefonnummer, meine Emailadresse und mein Facebookprofil gefunden.
„Darf ich es auf Facebook stellen?“- „Hä, was?“, frage ich, worauf er sein Smartphone hochhält und sagt: „Ich habe gerade ein Bild von dir gemacht. Darf ich?“. Ich bin total verwirrt. Leicht überfordert und mit der ständigem Frage im Kopf, ob das hier normal ist, antworte ich stotternd: „Ääähm, ja“.
10 Sekunden später entdecke ich ihn wildernd auf meinem Facebookprofil. Blink, Blink, Blink – Mesut hat soeben 5 ihrer Facebook-Beiträge, die ihn nicht betreffen sollten, geliked Es geht gerade so weiter. „Was hast du da?“ fragt er mich, während ich mir meine Universitätspapiere anschaue. „Aaah, ich kann dir das übersetzen. Da steht…“. Das darunter alles auf Englisch steht, dessen Sprache ich durchaus mächtig bin, wird dabei gekonnt ignoriert.
Blöderweise hat sich gerade herausgestellt, dass er auch auf meiner Universität ist. „Ich kann dir helfen bei Professoren zu reden“. „Danke, das ist nett, aber ich glaube ich bekomme das alleine hin“. „Ja, also wann wollen wir uns dann treffen?“. Treffen? Oh Gott. „Ich versuche das alleine hinzubekommen, Danke“. „Also wenn du irgendwelche Probleme hast, dann kannst du jederzeit mich anzurufen. Wann hast du am Montag fertig mit Uni?“. Zum Glück kann ich ehrlich sagen, dass ich meine Unterlagen dafür nicht dabei habe und keine Ahnung habe. Hilfesuchend schweifen meine Augen auf meinen Computerbildschirm. „Ich muss so machen, als würde ich was Wichtiges lesen. Wie sonst kann ich ihn abschütteln? Vielleicht sollte ich einfach aufstehen und gehen?“ denke ich und verlasse anschließend den Tisch mit einem kurzen „Tschüß, ich muss dann“.
Am selben Abend werde ich 4 Mal von ihm angerufen. Einmal sogar mit unterdrückter Nummer. Alle Anrufe bleiben von mir unbeantwortet. Für mich hat er eindeutig eine Grenze zu viel überschritten. Ich frage mich: „Liegt es an mir, dass ich damit nicht klar komme? Ist das ein kulturelles Missverständnis? Triggern wir bei den Menschen hier ein bestimmtes Verhaltensschema?“. Diese Situationen sind nicht einmalig. Jeder meiner Erasmus-Freunde hat bereits ähnliches erlebt, doch wir sind irritiert und ratlos. Wie kann man hier adäquat reagieren? Im Moment greifen wir, in der Hoffnung, dass man sich in der größten Stadt Europas nur einmal trifft, noch zu der altbewährten Methode des Ignorierens.
Doch ich habe jetzt beschlossen, dass ich einen konkreten Schritt weiter gehen werde: Ich werde ab sofort bewusst täuschen! Als Sicherheitsbarriere meiner Privatsphäre sozusagen. Ich werde bei Facebook extra Sicherheitsregeln für neue Bekanntschaften einrichten, ich werde ab sofort immer betonen, dass das mich begleitende Erasmus Mädchen meine Freundin ist, und vortäuschen, dass ich noch keine türkische Handynummer habe. Das klingt radikal, paranoid und unangemessen, aber es ist derzeit die einzige Möglichkeit neuen Bekanntschaften nicht gleich den Vollzugriff auf mich zu gewähren.
Die Türken haben eine ungeheure Gastfreundlichkeit, das ist unbestritten, doch: In dieser Freundlichkeit schaffen sie es leicht die Privatsphäre anderer zu überschreiten, ohne dass man ihnen böse sein kann, denn sie wollen uns ja helfen. Dadurch konstruieren sie ein stabiles Machtverhältnis vom Hilfsbedürftigen und dem Retter auf hohem Ross. Was wäre an dieser Stelle passender als das Zitat von Immanuel Kant: „Die Freiheit eines jenen beginnt dort, wo die Freiheit eines anderen aufhört“. 

Sonntag, 23. September 2012

The Darkside of Istanbul



Mein Herz rast, doch ich kann klar denken. Ruhe bewahren. Jetzt einfach Ruhe bewahren. „David, kannst du mich hören? David?“ In meinen Armen halte ich meinen britischen Freund David. Er krampft und zuckt. Ein echter epileptischer Anfall. Was macht man bei so was? Ich halte ihn einfach nur fest und hoffe, dass alles gut wird, dass es gleich zu Ende ist. Überall um mich herum sind Stimmen, überall sind Hände. Von hinten greift eine Hand nach seiner Nase und hält sie fest. Ich verstehe nicht. Dann sehe ich, dass der Mann erzwingen will, dass David seinen Mund öffnet, um im dann in diesem Moment etwas in den Mund zu legen, damit er nicht bei seinen Krämpfen auf seine Zunge beißt. Ich blicke um mich. Überall herum schockierte, schaulustige oder besorgte Menschen. Ein wirrer Sprachmix aus Englisch, Deutsch, Französisch, Türkisch, Kurdisch umgibt uns und lässt eine Atmosphäre von Ratlosigkeit entstehen.

Und das ausgerechnet hier. Ausgerechnet in der gefährlichsten Straße von ganz Istanbul: Tarlabasi. Selbst die Taxifahrer haben sich geweigert hier herzufahren. „Weiter fahre ich nicht. Ich findet den Weg sicher alleine“. Wie beruhigend, dass das die neue Wohngegend zweier Freundinnen sind und wie beruhigend, dass sie weibliche Europäerinnen sind, die sowie so hier den Ruf einer Livestyle-Prostituierten haben. Um uns herum gesellen sich langsam auch deutschsprachige Türken. Während David langsam wieder entkrampft und er von einer besorgten türkischen Frau eine Flasche Wasser ins Gesicht geschüttet bekommt, müssen wir einige kritische Fragen anhören: „Was macht ihr überhaupt hier?! Das ist kein Gebiet für Leute wie euch! Nicht mal ich bin hier gerne! Selbst ich wurde hier vor 2 Tagen in meinem Schlafzimmer ausgeraubt! Die kennen hier nichts!“. Als er dann erfährt, dass einige von uns hier wohnen werden, hat er uns vollständig für verrückt erklärt. Ich schaue mich um und gebe ihm Recht. Hier zu wohnen, ist mehr als fahrlässig.
Aber ich habe gerade andere Probleme um die ich mich kümmern muss: „David. Kannst du mich hören?“. Zumindest kann er meine Fragen mittlerweile mit einem verwirrten Nicken beantworten. Es wird noch einige Minuten, bis er wieder sprechen kann. In der Zwischenzeit erfahren wir, dass die umstehenden Leute zwar einen Krankenwagen gerufen haben, doch dieser zu 90% nicht kommen wird. „Die sagen zwar, dass sie kommen, aber ich habe hier noch nie einen Krankenwagen kommen sehen. Ihr nehmt besser ein Taxi.“
Wir fahren zu einem örtlichen Krankenhaus, um David durchchecken zu lassen. Vor der Notaufnahme warten 20 Leute. Für die auf Hilfe wartenden Patienten ist ein einziger Arzt beschäftigt, dessen Sekretär uns kurz vermittelt, dass ein kurzer Check 250€ kosten wird. Auf einmal werden alle wartenden Notfall-Patienten vor die Tür schickt, weil ein schwer blutender Mann eingeliefert wird. Es geht um Leben und Tod. Ja, das ist Tarlabahsi.
Wir ziehen es vor keine 6 Stunden in einer Notaufnahme zu warten und gehen zu einem deutschen Krankenhaus um die Ecke. Nach 2 Stunden, einem Bluttest, einem EKG, einer Infusion und stolzen 450€ weniger auf dem Konto, werden wir wieder heimgeschickt. Es kann nichts gefunden werden. Alles ok. Kein Herz-Auffälligkeiten. Es muss sich um eine stressbedingte Reaktion gehandelt haben. Ich will nicht weiter darüber nachdenken. Er sagt, dass alles gut ist, also will ich vertrauen. Zumindest den Ärzten hier will ich vertrauen können. Allen anderen Menschen misstraue ich hier auf tiefste! Jede Freundlichkeit scheint hier eine Falle zu sein, jedes Lächeln eine billige Flirtstrategie, jedes „Herzlich Willkommen“ ein Verkaufstrick. Der deutschsprachige Türke, der uns auf der Straße noch vor diesem Viertel gewarnt hat, begann im Taxi bereits seltsame Fragen zu stellen. „Ja diese Damen da, wohnen die etwas hier alleine? Sind die verheiratet?“. Spätestens bei der Frage: „Wann kommen die denn als so nach Hause oder gehen aus dem Haus?“ waren bei mir alle Warnsignale aktiviert. Ich versuche mich ungeschickt durch sein Verhör zu schlängeln ohne mein Misstrauen und meine bewussten Lügen offensichtlich werden zu lassen. Mit jeder Minute wurde ich unruhiger und fragen durchquerten meinen Kopf: „Warum will er wissen, ob wir Zuhause ein Auto fahre? Wie kommt er auf so eine Frage? Würde er sich für Autos interessieren, würde er fragen welche Marken ich mag. Aber so will er vermutlich nur wissen, wie viel Geld bei uns zu holen ist! Ich kann ihm nicht trauen! Und dann fragt er ständig nach unserer Adresse! Er will die Adresse haben, wo die Mädels wohnen. Und dann diese Frage, ob wir hier Leute kennen. Ich habe ihm versucht vorzuspielen, dass wir in der Stadt verteilt viele Freunde haben, nicht nur Bekannte. Auch viele Türken. Oh Gott, hoffentlich hat er mir das jetzt geglaubt“. Ich schaue an meinem Körper herunter und bemerke, dass ich mittlerweile mehr zittere als David, der es sich in seinem Krankenbett mit der Infusion langsam wieder erholt. Angst ist ein Wort, das diesen Zustand nicht zutreffend beschreiben kann. Es ist mehr als das. Ich habe das Gefühl potentiellen Kriminellen in die Hände zu spielen, meine Aussagen können über ihre Gesundheit entscheiden. Der Schlüssel liegt in der Wahl meiner Worte. „Ich denke, dass kann jetzt eine Weile gehen. Ich danke euch für eure Hilfe, aber ich glaube ihr könnt gehen. Ihr müsst nicht hierbleiben.“ Höfflich aber bestimmt vertreibe ich die zwei Jungs und rufe anschließend die Mädels an, dass sie sich von Türen und Fenstern fernhalten sollen. Ein klein wenig stolz, dass diese kurze Aktion die Situation vorzeitig beendigt, sinke ich sichtlich gelassener in meinem Stuhl.
Es ist 1:10 Uhr als der Taxifahrer uns an einer nahe gelegenen Straße herauslässt. Langsam schreiten wir durch die sich leerenden Straßen von Tarlabasi. „Bloß keine Angst anmerken lassen“, flüstere ich David zu, doch in Wirklichkeit ist es an mich selbst gerichtet. Mit Adleraugen durchsuche ich die Umgebung nach potentiellen Gefahren. Nur einige Jugendliche, die mit sich selbst beschäftigt sind. Aus einer dunklen Ecke erscheint ein Mädchen, vielleicht 17 Jahre alt, das ein schreiendes Baby auf dem Arm hat. Sie hält es, als wäre es ihr ungeliebtes Spielzeug, welches sie zu ihrem Geburtstag bekommen hat. Die letzten 5 Meter schreitet sie geradewegs auf uns zu, schaut mir in die Augen, macht einen Satz nach vorne und schreit: „BUUU!“. Ich springe zur Seite, mein Blutdruck schießt in die Höhe, dass mir für einen Moment schwarz vor den Augen wird. Ich torkle weiter und versuche mir keine Angst anmerken zu lassen, während ich im Hintergrund das Lachen der Jugendlichen hören kann. „Hast du gesehen wie er gezuckt hat?“, vernehme ich noch hinter mir, doch wir haben bereits die Tür hinter uns zu gemacht. Endlich. Verriegelt. Diese Nacht werde ich mit einem Hammer neben dem Bett schlafen. Das ist sicher.

Samstag, 22. September 2012

Mehr als nur Geschichten 7/7 - Schlüsselübergabe


Studentenwohnheim in Ankara

Fast hätte ich es vergessen! Ich schleife meinen Koffer zurück zum Studentenwohnheim. Die Frau, die gerade dabei war mir hinterherzulaufen, empfängt mich schon mit mahnenden Worten! „Schlüssel! Schlüssel!“. Jaja, ich weiß ja. Eilig  krame ich meinen Schlüsselbund ab und stelle fest, dass ich für das Entfernen eines Schlüssels einfach zu ungeschickt bin. Ungeduldig schaut sie auf meine Versuche und nimmt es dann selbst in die Hand. So. Jetzt. Schlüssellos. Wohnungslos. Aber nicht hoffnungslos. Auf geht’s!
Eine Stunde später sitze ich in einem Bus in Richtung Flughafen. Um den Bus zu bezahlen, krame ich erneut meinen Geldbeutel und meinen Schlüsselbund heraus. Irgendwie erscheint mir das komisch. Dieser Schlüssel da… das ist doch…
Ja, die gute Frau hat den falschen Schlüssel entfernt. Anstelle des Studentenwohnheimschlüssels hat sie jetzt den Schlüssel zu meinem Hiwi-Büro in der Uni Konstanz. Herzlichen Glückwunsch!

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Damit endet die Reihe "Mehr als nur Geschichten". Schreibt in die Kommentare, welche Geschichte NICHT (ganz) wahr ist. Tipp: Es ist NUR EINE FALSCH. Freue mich über Emails und Kommentare! 

Mehr als nur Geschichten 6/7 - Abschied



Ich packe meine Sachen. Heute geht es nach Istanbul. Ich bin furchtbar nervös, denn ich bin vollkommen auf mich alleine gestellt. Bisher habe ich den anrückenden Flug schön verdrängen können. Jetzt halte ich das ausgedruckte Boardingticket in der Hand und merke, dass ich eigentlich keine Ahnung habe wie ich zum Flughafen komme und wo ich vor allem in Istanbul schlafen werde! Schließlich bin ich ja noch obdachlos. Eine Freundin will mir Obdach für einige Nächte geben bis ich was gefunden habe, doch will sie das zunächst mit ihrer WG abklären, ob das für sie auch in Ordnung ist. Schließlich zieht sie heute auch erst ein.
Aber vor dem Abflug kommt erst einmal das Packen. Yeah! Packen! Die wohl nervigste Angelegenheit des Reisens. Was brauch ich jetzt noch? Was kann schon mal weg? Wo muss ich das verstauen, dass ich da schnell wieder dran komme? Passt das überhaupt alles? Oh Gott, das passt im Leben nicht! Was lass ich da? Was verbrauch ich jetzt noch unnötigerweise? Packen ist Stress pur.
Ein letztes mal diese seltsam launische Rolltreppe im freien benutzen, um den Uni-Hügel zu erklimmen, ein letzter Gang ins Bad, das letzte Mal meine Gel-Dose zuschrauben , das letzte mal…. KRACH KLIRR BUMM. Putt. Ein letztes Mal: das Armaturenbrett kaputt machen. Super Aktion! Das gute Ding aus Glas hat meiner Kraft beim Zudrücken des Deckels nicht standgehalten und hat seinen Formzustand in hunderte Scherben transformiert. Mit dem schamerfüllten Blick eines Schuljungen beichte ich mein Malheur der Rezeption. „Das macht dann 30 Lira (14 Euro)“. Wie an der Kasse im Supermarkt zahle ich gerne diesen Spottpreis und bin froh als ich die Tür endlich hinter meinem leicht verwüsteten Zimmer zu machen kann. Aber: Ankara, schönes, kleines, sicheres Ankara, ich werde dich vermissen! Wirklich!

Sonntag, 16. September 2012

Mehr als nur Geschichten 5/7 - Oh, Happy Day



Zurück zum Anfang und dem Tag nach unserer Ankunft in Istanbul. „Was ist das schlimmste, was uns heute passieren könnte? Die haben mein Handy deaktiviert!“ Was das heißt? Alle telefonnetz- und internetfähigen Geräte, die aus dem Ausland ins Land gebracht werden, müssen registriert werden. Für eine Registrierung des Geräts hat man in der Regel 4 Wochen Zeit, danach wird es abgeschaltet, vom Netz getrennt. Das Gerät ist dann nutzlos. Und natürlich haben die guten Menschen der Regierung genau heute mein Gerät abgeschaltet. Heute, wo ich auf dutzende Anrufe und SMS Antworten der Appartement-Anbieter warte, heute wo wir in einer fremden Millionenstadt sind und Googlemaps nötiger als alles andere hätten. Nachdem schon der Morgen so gut anfängt, wollen wir nur noch eins: Heim ins niedliche kleine, sichere, billige Ankara! Doch um sich von der Kloake von Istanbul losreisen zu können braucht man Geld (natürlich). Und wo bekommt man das? Bei der Bank. Und wer bekommt das Geld? – Richtig: Ich nicht. „The Number of PIN entries is exceeded“. Zu meinem deaktivierten Handy hat sich an diesem Morgen also auch ein deaktivierter Bankaccount gesellt. Schön. Die Jungs leihen mir das nötige Kleingeld für eine 9-stündige Busfahrt, nach deren Ankunft ich feststellen darf, dass sich auch das Internet auf dem Campus verabschiedet hat.
Zusammenfassung: Keine Wohnung gefunden, deaktiviertes Handy, deaktivierter Bankaccount, kein Internetzugang mehr und 160 € Schulden bei Freunden.